Wie Stadtarchiv und Ambulanz unter einem Dach zusammenfinden

Die Stadt Biel braucht ein neues Stadtarchiv. Und weil sie gleichzeitig Platz für die Ambulanz benötigt, hat sie einen Wettbewerb gleich für beide Nutzungen ausgeschrieben. Hasler Maddalena Architekten schlugen dafür einen kompakten, viergeschossigen Einzelbau vor. Mit dem Neubau schliessen sie die drei angrenzenden öffentlichen Gebäude zu ei­nem Ensemble zusammen.

Im nördlichen Teil des Erdgeschosses sind die öffentlich zugängliche zweigeschos­sige Freihandbibliothek und der Lesesaal, die Anlieferung des Stadtarchivs sowie ein Quarantäneraum für Neueingänge untergebracht. Darüber liegen die Büros des Stadtarchivs. Der südliche Teil des Gebäudes beherbergt eine zweigeschossige Halle für die Ambulanzfahrzeuge. Unmittelbar daran angegliedert sind die Retablie­rung und das Materiallager. Im ersten Obergeschoss darüber sind Garderoben und eine Wäscherei organisiert. Das zweite Obergeschoss wird vollständig von der Administration und den Aufenthalts- und Schlafräumen der Ambulanz beansprucht.

Im dritten Obergeschoss schweift der Blick über die Stadt Biel – ein guter Ort, um das Stadtmodell aufzustellen und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ausserdem sind hier Magazinräume und Räume für die Zwischennutzungen untergebracht. Diese Anordnung garantiert ein störungsfreies Nebenei­nander der beiden unterschiedlichen Nutzungen.

Getragen wird das Gebäude durch Aussenwände und einzelne Innenwände aus Be­ton sowie durch ein System von Betonunterzügen und -stützen. Die Treppenhauswände und Liftschächte sind ebenfalls aus Beton gefertigt. Sie gewährleisten die Erdbebenaussteifung. Die innere Tragstruktur wird mit Zementsteinwänden ausgefacht. Damit können die Räume langfristig fle­xibel genutzt werden.

Die Deckenkonstruktionen werden aus wirtschaftlichen Gründen aus Elementen mit einer Schicht Aufbeton ausgeführt. Die Fassade lässt die innere Tragstruktur erahnen. Ein System aus horizonta­len Betonbändern und vertikalen Sichtbetonstützen gliedert das Volumen. Die Flächen der so entstehenden Raster werden wahlweise mit eloxierten Alumini­umfenstern, Brüstungen mit Sichtzementstein oder gänzlich mit Sichtzement­stein ausgefacht. Diese Fassadengestaltung wahrt so trotz der Volumengrösse des Gebäudes eine angemessene Massstäblichkeit.